Dunkelwald
Dunkelwald

Sie zogen alle zu Jessicas Wohnwagen. Torsten und seine Frau saßen im Liegestuhl. „Schön, dass wir dich auch mal wieder sehen.“ Begrüßte Torsten seine Tochter. Er sah sie an. Sie sieht so ganz anders aus, so gelöst und glücklich. Wann hatte sie bei ihnen das letzte Mal so glücklich ausgesehen? Dachte er. „Na wie geht es mit unserem Problem voran“ fragte er Axel. „Wir kommen voran, ich bin zuversichtlich“ antwortete dieser. „Ich wollte dich fragen, ob du Jessica heute Abend wieder zu uns lässt. Wir wollen einen Nachtspaziergang machen und sie möchte mitkommen. Es wird aber später werden.“ „Aber da seht ihr doch gar nichts?“ fragte Torsten ungläubig. „Nur wenig, wir nehmen zwar die Taschenlampen mit, werden sie aber so wenig wie möglich einsetzen. Dafür spüren wir aber den Wald und die Stimmung.“ Antwortete Axel. „Dann must du die Kinder aber an die Leine legen, sonst verschwinden sie unterwegs“ kicherte Torsten. Axel wollte gerade antworten, dass er das nicht braucht, da sie ihn nie abhauen würden, als Jessica freudig ausrief „Das ist die Idee. Damit wir nicht abhauen, bekommen wir ein Halsband und eine Leine um. Axel kann uns dann führen. Bitte Papa darf ich mit?“ Axel sah sie verblüfft an. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet“ dachte er. Aber umso besser. Der Spaziergang wird ihr noch lange in Erinnerung bleiben. Er schaute auf seine beiden Töchter. Diese sahen skeptisch aus, nickten jedoch. Das hatte er auch erwartet. „Gut einverstanden, wenn du darfst, machen wir es so“ fragend blickte er Torsten an. Der nickte. Sie durfte. „Annegret, Jennifer, da heute Mittagessen ausgefallen ist, treffen wir uns um fünf bei uns. Seid bitte pünktlich. Wir gehen dann in die Pizzeria essen.“ Sagte er zu seinen Töchtern. Diese freuten sich. „Können wir dann noch spielen gehen“ fragte Jennifer ihren Papa. „Ja, geht nur. Aber seid pünktlich“ Sie rannten los. „So, Torsten, ich muss auch los. Ich muss am Strand noch alles aufräumen und habe am Wohnwagen auch noch was zu tun. Schicke Jessica gegen acht zu uns, ja?“ Er ging los. „Jetzt brauche ich noch ein Halsband für Jessica“ überlegte er. „Mal sehen, was sie im Supermarkt haben.“ Er räumte die Sachen vom Strand nach Hause. Dabei dachte er an Jessica. „Das sie es nicht verstehen will, wie es bei uns läuft. Wenn ich Annegret oder Jennifer gebeten hätte, die Sachen vom Strand erst noch nach Hause zu bringen und dann spielen zu gehen, hätten diese es ohne Wiedersprüche erledigt. Sie hätten sich noch gefreut mir einen Gefallen zu tun. Sie wissen es, das ich sie nicht ausnutzen würde“ Inzwischen war er am Wohnwagen angekommen, räumte die Sachen zusammen und schwang sich auf das Fahrrad. Es war die beste Möglichkeit, um in den Supermarkt zu kommen. Währen der Kiosk gleich um die Ecke war, war der Markt ziemlich weit weg. Mit dem Fahrrad allerdings in gut 10 Minuten zu schaffen. Dort suchte er nach einen schönen Halsband. Ein abschließbares fand er allerdings nicht. Eines mit Schnalle wollte er nicht. „Wenn schon, denn schon“ sagte er sich. Seine Töchter haben ja auch jeder ein abschließbares Lederhalsband mit Stahleinlage. Marke „Eigenbau“ . Er entschloss sich dann für ein Würge-Kettenhalsband. „Die Würgekette werde ich abtrennen, dann habe ich ein kurzes Kettenhalsband, welches ich abschließen kann. Es wird wohl passen.“ dachte er. Zu Hause angekommen entfernte er mit der Eisensäge die Würgekette, welche das Halsband bei Zug zusammen ziehen sollte. Durch die beiden Ringe konnte nun ein kleines Vorhängeschloss eingehängt werden. Fertig war das Halsband für Jessica. Nun nur noch drei Leinen suchen und dann ist für heute Abend alles vorbereitet. Anschließend räumte er noch ein wenig auf.

Gegen halb fünf kahmen seine beiden Mädchen an. Sie waren hungrig und durstig. „Trinkt erst einmal was und dann geht euch die Hände waschen. Wenn ihr fertig seid, gehen wir essen“ rief er ihnen zu. Anschließend gingen sie in die Pizzeria. Gegen sieben Uhr waren sie wieder zurück. „Was machen wir nun?“ fragte Annegret Papa. „Erst einmal will ich euch das Halsband für Jessica zeigen.“ Sagte ihr Papa und holte das neue Halsband hervor. „Oh aus Edelstahl“ rief Annegret „ Wo hast du denn das her?“ „Aus dem Supermarkt, etwas modifiziert“ antwortete ihr Papa. „Annegret, komm mal her, ich will wissen, ob die Länge passt.“ Er legte es Annegret um den Hals. „Puh, ist es kalt“ klagte Sie. „Es wird gleich warm werden. Ja es passt. Er hielt es vorne zusammen. Wenn ich hier ein Schloss durchhänge, bleibt noch ein Zentimeter Spielraum. Ideal!“ Er nahm es ihr wieder ab. Annegret war froh das kalte Eisen wieder loszuwerden. Sie hatte ja auch ein Halsband von Papa „verordnet“ bekommen. Das musste sie tragen, wenn sie Dummheiten oder Ärger gemacht hat. Dann musste sie sich irgendwo hinknien und wurde am Halsband festgemacht. So wollte sie dann über ihre Strafe nachdenken. Aber ihr Halsband war aus Leder und schön warm am Hals. „Jetzt spielen wir noch eine runde Mensch-ärgere-dich-nicht.“ rief ihr Vater. „Der Sieger bekommt ein Eis“ Jennifer gewann das Spiel und schleckte anschließend gemütlich an dem Eis. Jetzt kam auch Jessica um die Ecke gebogen. Sie hatte ein T-Shirt und knielange Shorts an. Sie freute sich schon auf die Wanderung. „Nein Jessica, so kannst du nicht mitkommen“ begrüßte Axel sie. „Wieso nicht?“ fragte Jessica verwundert? Er zeigte auf Ihre Hosen. „Deshalb. Du hast es vielleicht nicht richtig verstanden, wir machen eine Nacktwanderung und nehmen nur die Taschenlampen mit“ Er betonte die Wörter„Nackt“ und „nur“. Jessica schluckte. So hatte sie es nicht verstanden. Sie wurde rot. „Was soll ich jetzt machen?“ fragte sie sich. „Ausziehen? Nackig rumlaufen? Vor allen?“ Sie schaute hoch. Annegret, Jennifer und Axel schauten sie erwartungsvoll an. „Sie würde ja gerne mitgehen, aber nackig???“ dachte sie. Hilfesuchend sah sie Annegret an. Die spürte ihre Verlegenheit. „Komm Jessica, wir ziehen dich aus. Schau, wir sind auch alle nackig. Außerdem ist es ja schon dunkel“ sagte sie. „Sagt aber meinen Eltern nichts“ bettelte sie. „Ok, machen wir nicht“ versprach Annegret. Jessica ließ sich ausziehen. „Was sogar die Sandalen?“ fragte sie, als Annegret ihre Sachen wegbrachte „soll ich denn barfuß im Wald herumlaufen?“ „Na klar“ antwortete Jennifer, „wir doch auch“. Jessica hatte jetzt den Eindruck, dass das kein normaler Nachtspaziergang werden würde. Sie würde sich noch auf einiges gefasst machen müssen. Allerdings wollte sie unbedingt dabei sein. „So Jessica, jetzt bekommst du noch dein neues Halsband umgelegt. Du hast es doch so gewollt, oder?“ Jessica nickte und bekam vor Aufregung weiche Knie. „Er hat daran gedacht, er macht es war. Mein Wunsch geht in Erfüllung“ dachte sie. Schon immer hat sie sich gewünscht einmal gefesselt durch den Wald laufen zu müssen. Am liebsten noch die Hände auf dem Rücken gebunden wünschte sie sich. Sie ging zu Axel. Dieser legte ihr das Kettenhalsband um den Hals und schloss es hinten mit einem kleinen Schloss zu. Jessica spannte sich an „Huh, ist das kalt.“ „Es wird gleich deine Körperwärme erreichen.“ Antwortete Axel „So jetzt habe ich es abgeschlossen. Für heute Abend bleibt es um. Die Schlüssel lasse ich hier.“ Jessica spürte ein Zittern im Bauch. „Den ganzen Abend muss ich nun mit dem Hundehalsband rumrennen. Was ist, wenn mich jemand sieht?“ dachte sie ganz aufgeregt. „Ob Annegret und Jennifer auch ein Halsband um bekommen?“ Diese beiden hatten das Spiel weg und den Tisch aufgeräumt. „So ihr beiden, jetzt kommt ihr an die Reihe“ sagte Axel zu ihnen. Er legte ihnen jeweils ihr eigenes Halsband um und schloss es ebenfalls ab. Dann nahm er den Rucksack auf und sagte „Dann mal los. Solange wir hier auf dem Campingplatz sind, dürft ihr frei nebenher laufen. Im Wald lege ich Euch Flüchtlinge dann an die Leine“ Er zwinkerte Jessica zu. Die war ganz erschrocken. „Auf dem Campingplatz?“ dachte sie „Ich soll so über den Campingplatz laufen? Nackig mit einem Hundehalsband?“ Sie weigerte sich mitzugehen. „Nein, da mache ich nicht mit“ bockte sie. „Jessica ich habe dir versprochen, das das Halsband heute Abend um bleibt. Daran werde ich mich auch halten.“ sprach Axel sie an. „Wenn du nicht mitkommen willst, ist es deine Entscheidung. Ich bringe dich dann so nach Hause. Deine Sachen kannst du dann morgen abholen.“ „So nach Hause???? Nackig??? Mit Halsband????“ schrie Jessica. „Ja“ sagte Axel trocken. Jessica überlegte. So wie sie ihn bisher kannte, würde er sein Vorhaben durchsetzen, da konnte sie sich sicher sein. „Und wenn ich jetzt laut schreie?“ fragte sie Ihn. „Tu es“ antwortete er lachend. „Dann kommen noch mehr Leute angerannt und gaffen dich an. Wenn sich erst eine Menschenmenge gebildet hat, rufen sie den Wachschutz. Die werden dich dann mitnehmen und zu deinen Eltern bringen. Aber da willst du ja nicht hin. Wenn sie uns fragen, was mit dir ist, sagen wir natürlich wir kennen dich nicht. Du bist hier so angekommen und fingst an zu schreien“ Er lachte noch immer. Jessica dachte nach „viele Leute sehen mich dann, nach Hause bringen sie mich, mit der Polizei – dass ist ja noch schlimmer.“ Dann hatte sie eine Idee „Und wenn ich weglaufe? In den Wald?“ sie schaute Axel listig an. „Lauf doch“ sagte er „lauf nackig mit Halsband über den Campingplatz in den Wald. Wir kommen dann nach. Morgen kannst du dann deine Sachen abholen und ich nehme die das Halsband ab.“ Jessica stutzte und überlegte. Sie hatte zwar jede Menge Möglichkeiten, aber es war besser mitzuspielen. „Dann komme ich eben mit! Dann brauche ich nicht alleine in den Wald laufen!“ sagte sie lachen. Annegret und Jennifer bogen sich vor Lachen. Axel schmunzelte auch und freute sich. „Das erste währe geschafft“ dachte er. „Jessica glaube bloß nicht, dass du schon alles überstanden hast. Der Abend wird für dich noch lange werden.“ Er sagte aber nichts. Jetzt gingen sie los. Jessica schaute sich ständig um, ob sie von jemand gesehen wurde. „na warte“ dachte sich Axel „wollen wir dir mal gleich die nächste Lektion verpassen“ Sie kamen an der Terrasse zum griechischen Lokal vorbei. Jessica versteckte sich zwischen Annegret und Jennifer. Ein älteres Ehepaar saß an einem Tisch am Wegesrand. Also relativ günstig für seinen Zweck stellte Axel fest. „Ach, jetzt weiß ich nicht, wie es zum Tennisplatz geht,“ seufzte Axel „Jessica, kannst du die beiden älteren Personen dort mal fragen, wie wir zum Tennisplatz kommen?“ Jessica glaubte sich verhört zu haben. „Was sollte sie? Die Leute fragen? So nackig, wie sie war? Mit Halsband?“ „Ich glaube wir müssen dort hinten rechts abbiegen“ sagte sie zu Axel. „Hoffentlich akzeptiert er das“ dachte sie. „Glauben ist nicht wissen. Frag die Leute, die können es dir dann bestätigen“ antwortete Axel schon etwas schärfer.“Doch, doch es stimmt, wir müssen da hinten abbiegen“ kam es von Jessica. „Jessica, ich habe gesagt, du sollst die Leute dort fragen! Wenn du nicht willst, lassen wir dich hier stehen und gehen alleine weiter“ grollte nun Axel. „Ich kann das nicht“ dachte Jessica „ich versinke vor Scham im Boden“ Sie schaute traurig hoch „Ich gehe“ sagte sie ganz leise. Zögernd ging sie auf das Ehepaar zu und stellte sich neben den Tisch. Die ältere Frau bemerkte es und schaute sie an. „Ja Kindchen, möchtest du etwas von uns“ Jessica wurde rot und bekam kein Wort heraus. „So ein hübsches Mädchen wie du bist, was möchtest du, sag schon“ ermunterte sie Jessica. „Ich, ich wollte nur wissen, wie wir zum Tennisplatz kommen“ antwortete Jessica. Dabei hielt einen Arm krampfhaft vor Ihrer Brust und mit der anderen Hand verdeckte sie ihre Scham. „Aber für diese Frage brauchst du dich doch nicht zu schämen“ antwortete die ältere Frau. „Dort vorne musst du rechts abbiegen, an den Toiletten dann links.“ Jessica bedankte sich schnell und lief fort. „Die Frau reif ihr noch hinterher „Was willst du denn jetzt abends noch am Tennisplatz, der hat doch zu“ aber Jessica war schon weg. Schnell lief sie wieder zu Axel. „Dort rechts und an dem WC dann links“ keuchte sie außer Atem. „Schön“ sagte Axel „aber wie du dich aufgeführt hast, das war nicht gut. Du standest ganz verkrampft da. Mit dem Arm die Brust verdeckt und die andere Hand hieltest du vor deine Beine. Was sollte das?“ Jessica wusste nicht was sie sagen sollte. Sie dachte er lobte sie. Jetzt schimpft er sie auch noch aus. Sie blickte zu Boden. Annegret nahm sie in den Arm. „Wir werden es gleich noch mal üben, Jessica“ „Was will er, nochmal?“ dachte Jessica und bekam einen Schreck. „Dort vorne an der Bank stehen 4 Jungs in deinem Alter. Frag sie mal, wie du in die Disco gelangen kannst.“ Jessica wurden die Beine weich. Hätte Annegret sie nicht festgehalten, wäre sie hingefallen. Sie bekam vor Schreck keinen Ton heraus und schaute mit vor Entsetzen großen Augen Axel an. Annegret hielt auch die Luft an. „Puh“ dachte sie, „keine leichte Aufgabe“. Jetzt hatte Jessica ihre Sprache wieder gefunden „Bitte nicht! Bitte nicht zu den Jungs schicken! Kann ich nicht jemand anderes fragen?“ bettelte sie Axel an. Sie war ganz unglücklich. Das würde sie nie schaffen. „Nein, du fragst sie und halte deine Arme ordentlich. Was sollen sie denken, wenn du so verschämt da stehst?“ Axel blieb hart. „Es ist mir egal was sie denken“ jammerte sie. Allerdings war ihr das nicht egal. Es waren die Jungs, dehnen sie immer hinterher gesehen hatte. Axel schien das zu wissen. „Was soll ich bloß machen?“fragte sie sich und eine Träne kullerte aus Ihrem Auge. Axel kniete sich vor ihr hin und wischte ihr die Träne ab. „Ich sage dir jetzt, was du sagen sollst. Einverstanden?“ Jessica nickte schüchtern. „Du gehst zielgerichtet auf sie zu. Wenn du in Rufweite kommst, rufst du sie an: „Hey ihr, bleibt mal stehen.“ Du wirst sehen, sie wenden sich dir zu. Auf ihre dummen Bemerkungen gehst du erst einmal nicht ein. Wenn du vor ihnen stehst, suchst du dir einen Typ aus und schaust ihn in die Augen. Dann zeigst du mit dem Zeigfinger auf Ihn und fragst „Kannst du mir sagen, wie ich heute Abend in die Disco komme. Ich war noch nie da“. Er wird erst einmal verblüfft sein und nicht antworten. Die anderen drei werden sicherlich weiter ihre dummen Bemerkungen machen. Entweder er antwortet dir jetzt, oder du fragst ihn: „Hast du deine Stimme verloren? Wie komme ich zur Disco?“ Wenn er nicht ganz schockiert ist wird er dir antworten. Du sagst dann „OK, Danke“ dann drehst du dich wieder um und tust so, als ob du gehen willst. Sie werden sicherlich wissen wollen, ob du so in die Disco gehen willst. Du drehst dich noch einmal um und sagst „Klar, ich will mir eure Piepmätze auch mal anschauen.“ Dann drehst du dich wieder zurück und gehst los. Dann aber auf keinem Fall mehr zurück schauen oder antworten.“ Annegret grinste bei der Vorstellung, wie die Jungs reagieren würden. Jessica schaute Axel in die Augen „Das schaffe ich nicht“ jammerte sie. „Klar schaffst du es, du musst es nur wollen. Alles was du brauchst ist ein wenig Selbstvertrauen“ Jessica riss sich zusammen. Er hatte ihr ja alles erklärt. Sie muss es versuchen, sonst steht sie morgen früh noch hier. Sie ging hoch erhobenen Kopfes auf die Jungs zu. „Hey Leute, wartet einmal“ rief sie Ihnen zu.

Sebastian, Frank, Tim und Benedikt waren schon lange Zeit Freunde. Sie lebten hier in der Nähe auf dem Dorf in verschiedenen Pensionen, hielten sich jedoch meist auf dem Campingplatz auf. Hier war mehr los und sie wussten wie sie heimlich hier reinkommen konnten. Sebastian und Frank waren mit 15 Jahren die ältesten. Frank war ein richtiger Draufgänger. Er erzählt immer nur, welche Mädchen er schon flach gelegt hatte. Sebastian war dagegen zurück haltender. Er war ein kräftiger Junge, da er sehr viel Sport machte. Er spielte Volleyball und war im Ruderklub. Tim war der Bruder von Frank und mit 12 Jahren das Nesthäkchen. Er war nur dabei, weil Frank seiner Mutter versprechen musste, ihn mitzunehmen. Dann war da noch Benedikt. Er war 13 Jahre alt, hatte kurze blonde Haare, blaue Augen und war schüchtern. Gegenüber Sebastian sah er schmächtig aus. Er spielte viel am Computer und trieb wenig Sport. Frank gab gerade wieder an, wie er sich letztens an Helga rangemacht hat, als sie eine Stimme hörten. „Hey Leute, wartet einmal“ Sie drehten sich um. Staunend blieb ihnen der Mund offen. Da kam barfuß ein nackiges Mädel von etwa 12 Jahren auf sie zu. Frank fing sich als erstes wieder. „Was ist das denn? Hey Kleine komm her ich will dich vernaschen“ rief er. Sie kam näher. „Was für ein schönes Geschöpf“ dachte Benedikt und sah sie an. Lange schwarze Haare und einen wunderbar geformten Körper. Er stieß Sebastian an „Toll was?“ Sebastian nickte nur. Er brachte noch kein Wort heraus und konnte den Blick nicht von ihr lassen. Als sie näher kam erkannten Sie, dass sie eine Kette um den Hals hatte. Frank fragte sie gleich „Du hast ja ein Hundehalsband um, willst du mit mir spielen?“ Sie gab ihm jedoch keine Antwort. Mittlerweile war sie bis auf 2 Schritte herangekommen. Sie sah sich die Jungs in Ruhe an. Sebastian bekam eine Gänsehaut als das Mädchen ihn mit ihrem braunen Augen ansah. Frank fragte wieder „Hey bist du stumm? Geht’s du mit mir?“ „Lass sie doch erst einmal ausreden“ warf Benedikt ein. Er war fasziniert von Ihr. Sie stand da wie Gott sie geschaffen hat und trotz ihrer Nacktheit war sie so selbstbewusst. Sie schaute jetzt Sebastian an und zeigte mit dem Zeigfinger auf ihn „Du, kannst du mir sagen, wie ich heute Abend in die Disco komme. Ich war noch nie da“ Sebastian war verblüfft. Ihn sprach sie an und nicht den großmäuligen Frank. Er bekam kein Wort heraus. Frank dagegen lachte „In die Disco willst du? In der Aufmachung?“ Ohne sich um ihn zu kümmern fragte sie weiter „Hast du deine Sprache verloren? Vorhin konntest du noch sprechen.“ „Ähm, ja , ähm ich ..“ Sebastian stotterte vor Aufregung. Ihn hatte sie angesprochen, das schönste Mädel, welches er bisher gesehen hatte. Benedikt stieß in die Rippen „Benimm dich Alter“. Das Mädchen sah ihn weiter an. Er riss sich zusammen „Ähm ja, ich weiß, wie man dahin kommt. Du musst zum Campingplatz raus in Richtung Dorf runter. An der Tankstelle biegst du links ab. Am Ende der Straße liegt die Disco. Es ist ziemlich weit, hast du ein Fahrrad?“ Sebastian war froh, dass er es einigermaßen rausgebracht hat. Er schaute sie neugierig an. „Ich würde mich freuen, wenn du kommen würdest“ brachte er gerade noch raus. „Danke“ sagte sie und drehte sich um. Sie wollte weggehen. Frank hielt sie fest. „Willst du wirklich in dem Aufzug in die Disco gehen?“ fragte er ungläubig. Sie riss sich von ihm los, drehte den Kopf noch einmal und sagte: „Klar, ich will mir eure Piepmätze auch mal anschauen.“ Dann ging sie mit hocherhobenem Kopf weg. „Hi, hi, jetzt hat es sogar unseren großen Prahlhans die Sprache verschlagen“ lachte Benedikt Frank aus. „Was für ein Mädel, nicht Sebastian?“ Sebastian schaute immer noch die Straße runter und war ganz in Gedanken versunken. „Was, was ist los?“ fragte er Benedikt. „Hey du bist doch nicht etwa verknallt?“ fragte dieser zurück. Sebastian antwortete nicht er war viel zu sehr mit seinen Gedanken an das Mädchen beschäftigt.

„Das ist aber keine leichte Aufgabe, die du Jessica gestellt hast.“ Sagte Annegret zu ihrem Vater. „Ich weiß“ antwortete dieser „aber sie braucht Selbstvertrauen. Ihre Eltern denken immer, sie ist noch so klein und trauen ihr nichts zu. Das weiß sie.“ „Ja „ sagte Annegret. „das weiß sie“ „Mal sehen, wie sie sich macht. Wenn es ausartet, gehe ich dazwischen“ sagte ihr Vater leise. „Sieht gut aus“ meinte Annegret, die den Vorgang von weiten beobachtete. „Ja, jetzt kommt sie zurück“ sagte Axel. Stolz erhoben Kopfes kam Jessica zurück. Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Und wie wars“ Annegret war ungeduldig. „Du hättest mal ihre dummen Gesichter sehen sollen. Die haben blöd aus der Wäsche geschaut. Es war genau so, wie Axel mich vorbereitet hat. Ich habe mich genau daran gehalten. Das war ein Spaß. Denjenigen, den ich gefragt habe stotterte erst etwas zusammen. Ich konnte mir gerade noch so das Lachen verkneifen. Ich musste ja ernst wirken. Dann gab der andere ihm einen Rippenstoß und meinte er solle sich nicht so anstellen“ Jessica lachte „Wenn die wüsten, wie mir die Muffe ging“ Annegret lachte „Der große schlanke musste anscheinend der Aufreißer vom Dienst sein. Er hatte ständig dumme Sprüche drauf und wollte mich anmachen. Ich habe ihn links liegen lassen und nicht mit ihm gesprochen. Dann hat mir der Junge stotternd den Weg erklärt. Er scheint ganz in Ordnung zu sein. Wie der mich nur immer angesehen hat? „ „Nanu, hat er sich in dich verknallt?“ lachte Annegret „Ich weiß nicht“ Jessica wurde nachdenklich „er hat so seltsam geschaut, konnte kaum ein Wort rausbringen und schaute mir nur in die Augen.“ „Toll“ sagte Annegret. „Ja und dann habe ich noch den fetten Spruch abgelassen, den mit den Piepmätzen“ sie lachte „und dann bin ich gegangen. Die waren so verdattert, die haben keine Bemerkung mehr von sich gegeben. Sogar den Obermatzi hat es die Sprache verschlagen“ Jessica war glücklich. Axel nahm sie in die Arme „Jessica, das hast du super gemacht. Ich bin stolz auf dich. Du hast heute sehr viel Selbstvertrauen gezeigt. Es tut mir leid, dass ich vorhin etwas grob zu dir war.“ Jessica gab ihm einen Kuss. „Danke für die Lektion und deine Hilfe. Ich glaube jetzt geht es mir besser.“ Sie lachte, „Können wir nun endlich weiter oder soll ich noch jemanden Fragen, wo der Hundezwinger ist? Das Halsband habe ich doch schon um, fehlt doch bloß noch die Kette und der Zwinger.“ Alle lachten. „Die Kette kommt noch, keine Angst.“ Antwortete ihr Axel lachen. „Aber fragen brauchst du keinen weiter“ Sie liefen weiter.